Letzte
Woche war in Bagamoyo das „Bagamoyo International Festival of Culture and
Arts“. Organisiert wird das Festival von
den Studenten der örtlichen Kunsthochschule. Bei einem Festival denkt man (oder
zumindest ich :D) sofort an Musik, viele tanzende Menschen auf einem riesen
Gelände…(Southside, RiP, Das Fest…) Ganz so war es dann aber doch nicht, obwohl
auch hier all diese Dinge dabei waren. Für unser (deutsches) Verständnis hätte
man es allerdings eher als Konzert bezeichnet. Es gab eine große Bühne, auf der Sänger,
Akrobaten, Zauberer und Künstler ihre Kunststücke vor bzw. aufgeführt haben und
ein riesengroßes Publikum, dass in Reihen saß. Erst hinterher wurde draußen am
Strand getanzt. Mittlerweile ist dieses Festival sogar so bekannt, dass
Künstler aus ganz Afrika anreisen um dort aufzutreten.
Aber fangen wir mal von vorne an :D. Am
Samstagmorgen sind Ulli (Mitfreiwilliger), Godfrey (Tansanischer Freund) und
ich nach Mapinga gefahren. Dort wohnen zwei weitere Freiwillige (Isi und Marie)
in einem kleinen Hotel, in dem wir auch geschlafen haben. Wir wurden von
gaaaaanz vielen weiteren Freiwilligen herzlich begrüßt, haben uns noch ein
bisschen unterhalten, mit Kokosnüssen angestoßen und das leckere
„Fruchtfleisch“ gegessen. Am Nachmittag sind wir dann mit dem Dalla-Dalla nach
Bagamoyo gefahren und haben uns am Strand etwas abgekühlt, bevor abends das
Festival losging. Spät in der Nacht ging es dann wieder zurück nach Mapinga.
Am Sonntag haben wir erstmal alle
ausgeschlafen, gemütlich gefrühstückt (hierfür wurde extra für uns ein Hühnchen
geschlachtet und zubereitet). Danach gings dann noch einmal nach Bagamoyo. Mit dem Fahrrad fuhren wir über
etwas holprige Straßen aber dafür direkt am Meer zu einer Krokodilfarm. Erst
als wir drinnen waren, wurde uns gesagt, dass die Krokodile dort gezüchtet
werden um sie hinterher aufgrund ihrer Haut (Krokodilleder) zu verkaufen.
Leider gibt es immer noch viel zu viele Menschen die darauf Wert legen echtes
Krokodilleder zu tragen, sodass es solche Farmen immer noch gibt. Auf dem
Rückweg war ich dann das erste Mal im Meer in Tansania baden.
Viele von euch fragen mich nach meiner
Arbeit, meinem Zimmer und dem alltäglichen Leben hier. Ich würde euch total gerne
davon berichten, damit allerdings noch ein bisschen warten. Im Moment ist hier
noch einiges ungewohnt und neu für mich, an jedem Tag passiert etwas Anderes
und ich muss erstmal selbst „meinen Platz“ hier finden. Einige Dinge verstehe
ich auch noch nicht richtig oder erscheinen mir im Moment noch komisch, da ich
es aus Deutschland anders kenne. Genauso gibt es Dinge, die genau gleich sind
wie in Deutschland. Ich kann euch ja „kleine Geschichten“ aus meinen Leben
schon einmal vorab erzählen und für den Rest müsst ihr noch etwas Geduld haben.
Gestern Morgen bin ich zum Beispiel das
erste Mal selbst (d.h. ohne Ulli :D) zur Dalla-Dalla Station gelaufen und habe
auf dem Rückweg alleine Obst und Wasser gekauft. -> Das find ich deshalb so
cool, da ich mir nun endlich den Weg zum RED House merken kann und immerhin so
viel Suaheli beherrsche, dass ich mir Dinge ohne Hilfe kaufen kann.
Mittags bin ich auch kurzerhand für Ulli
eingesprungen und habe Loreen alleine Englischnachhilfe gegeben. Das ist gar
nicht so einfach, wenn man Dinge nur auf Englisch erklären kann und genau das
ja aber erst gelernt werden muss. Aber mit Händen, Füßen und anderen Worten
(bzw. Erklärungen für das gesuchte Wort) hat auch das einigermaßen geklappt.