Donnerstag, 21. Januar 2016

Unsere Reise in den Süden von Tansania :)


Mambo, vipi? Nimerudi sasa. :D
Hallo, wie geht’s? Ich bin jetzt wieder da. :D

Mein letzter Eintrag ist schon eine Weile her und das neue Jahr hat bereits angefangen…Trotzdem gibt es nun einen kleinen Rückblick :)

Im Dezember bin ich zusammen mit Ulli (Mitfreiwilliger), Kevin und Leah (zwei weitere Freiwillige aus Dar) in den Süden von Tansania gereist.
Unser erster Stop war Iringa.
Dort haben wir bei einer mega lieben tansanischen Gastfamilie gewohnt, die sich toll um uns gekümmert hat. Sie hat uns vom Busbahnhof abgeholt, uns einen Fahrer zur Isamila-Schlucht organisiert, liebevoll bekocht und uns einen tollen Aufenthalt in Iringa beschert. Wir waren auf dem Gangilonga Rock, von dem man einen herrlichen Blick über die Stadt hat, in einem nahe gelegenem Kinderheim und in der Isamila-Schlucht, in welcher viele alte Werkzeuge aus Stein gefunden wurden.

Aufstieg zum Gangilonga Rock (von vorne nach hinten: Leah, Ich, Kevin, Ulli)
v.l.n.r.: Freund unserer Gastfamilie, Kevin, Leah, Ich, Ulli
Ich auf dem Gangilonga Rock (mit neugeschneiderten Rock ;)) mit Blick auf Iringa :)
Blick von oben auf die Isamila-Schlucht )v.l.n.r. Leah, Ulli, Kevin and ich ;))
Wanderung durch die Isamila-Schlucht



Danach ging es weiter nach Mbeya. Schon auf dem Weg dorthin hat sich die Landschaft (noch einmal) krass verändert. Plötzlich waren wir umgeben von hohen, grün bewaldeten Bergen. Ich kam mir fast ein bisschen wie im Allgäu oder Österreich im Sommer vor. Und obwohl die Temperaturen wohl sogar denen in Österreich im Sommer geglichen haben, haben wir gefroren wie noch nie in Tansania :D. Leider hatten wir auch etwas Pech mit dem Wetter und konnten so nicht auf den Mbeya Peak wandern. Ich bin allerdings trotzdem noch auf einen Berg halbhoch und habe eine tolle Aussicht auf Mbeya gehabt.


Blick auf Mbeya
Ich, bei meiner Mini-Wanderung auf einen Berg :)






Von Mbeya gings nur ca. 30 Minuten mit dem Daladala in ein kleines Dorf (von dem ich leider den Namen nicht weiß). Wie in Iringa und auch im Mbeya konnten wir hier bei einem Couchsurfer schlafen. Das Lustige diesmal war, dass Fletcher gar nicht da war, sondern selbst im Urlaub war. Er hat uns einfach seinen Schlüssel dagelassen, sodass wir trotzdem bei ihm schlafen konnten. Und hier sollte es auch erst so richtig kalt werden. Trotzdem fand ich es mit eines der tollsten Erlebnisse in unserem Urlaub. Abends haben wir einen Spaziergang über die Felder gemacht und uns aus Kartoffeln selbst Chipsy gekocht. Die Leute haben uns zwar oft angestarrt, aber waren trotzdem sehr freundlich und haben viel gelacht und sich noch mehr gefreut, als sie bemerkt haben, dass wir auch ein bisschen Suaheli können. 

Spaziergang durchs Dorf, es gab unheimlilch viel Landwirtschaft und von Kartoffeln, Tomaten, Mangos....wurde alles angebaut :)
Von dort haben wir einen Tagesausflug zum Ngozi Crater Lake gemacht. Einen großen See in einem alten Vulkankrater. Zunächst sind wir auf eigene Faust losgelaufen, aber schon bald merkten wir, dass wir ohne Hilfe den Weg niemals finden würden :D. Also haben wir einfach ein paar Leute gefragt und irgendwann haben uns ein paar Kindern den kompletten Weg über geführt. Als es anfing zu regnen haben sie uns sogar Schirme aus Bananenblättern gemacht :) . Der Weg führte uns durch eine Art Dschungel auf den Hohen Kraterrand, von dem aus wir einen wundervollen Blick über den See hatten:

Ngozi Crater Lake
Ich, Kevin und Leah mit unseren coolen Führern zum See :D








Unser nächster Stop war Matema Beach. Die letzten Kilometer dorthin waren Schotterpiste, also hat es doch recht lange gedauert bis wir endlich ankamen. Dort wurden wir allerdings für sämtliche „Strapazen“ mit einen wundertollen Blick auf den Lake Nyasa und angenehm warmen Temperaturen belohnt. Zudem haben wir ein Zimmerupgrade bekommen, da unser eigentliches Zimmer doppelt gebucht wurde. So hatten wir nun zu viert zwei riesen Zimmer in zwei neuen Bungalows direkt am See Nyasa (auch Lake Malawi genannt).
In Matema Beach haben wir zudem Paul, Isi und Inka (drei weitere Freiwillige aus Dar) getroffen und haben so gemeinsam ein paar tolle Tage am Strand, beim Schnorcheln oder beim Wandern verbracht.

Das war der Blick von unserem Balkon auf den See!!!!
Unser Bungalow, oben rechts war Leah und mein Zimmer :)


Bisher sind wir mit Bussen von Ort zu Ort gefahren, unser nächstes Fortbewegungsmittel sollte nun eine Fähre sein. Gespannt sind wir zum „Hafen“ gelaufen. Wobei Hafen hier wohl etwas übertrieben wäre. Die Anlegestelle wurde durch ein rotes Schild kenntlich gemacht und war direkt am Strand (ohne Steg oder Ähnlichem). So kam es auch, dass man nur mit ein paar Schritten durchs Wasser auf das Boot steigen konnte. Da wir leider keine Schlafkabinen mehr bekommen haben (es gab tatsächlich sechs Kabinen mit zwölf Betten) haben wir die nächsten ca. 28 Stunden auf Deck verbracht. Auch dieses Erlebnis war für mich einzigartig. Die schöne Landschaft um dem Lake Nyasa mit den Livingstone Bergen und die vielen kleinen Anlegestellen, bei denen die Leute schon Stunden auf die Fähre warteten (einen verbindlichen Zeitplan mit Abfahrtszeiten gibt es nicht) waren bemerkenswert. Wirklich in Worte zu fassen wie diese Fahrt und vor allem die Nacht auf Deck war, fällt mir schwer. Zwischen extrem kalt und sehr heiß, Regen und Sonnenschein, Langeweile und jede Menge Spaß war auf jeden Fall alles dabei.


Der Hafen/ die Anlegestelle in Matima Beach - einfach der Strand :D
Auf tansanischer Seite haben uns stets die Livingstone-Berge begleitet...
Unsere "riiiiesige" Fähre :D, die meiste Zeit haben wir an Deck oben rechts verbracht.

Mit etwas Verspätung kamen wir am nächsten Tag in Mbamba Bay an. Dort hatte ich wohl die schönste Pikipiki- Fahrt meines Lebens, entlang am Ufer des Sees mit herrlichen Blick auf die Bucht. (Ein Pikipiki ist ein Motorrad-Taxi) Abends haben fast alle Freiwilligen beschlossen so schnell wie möglich nach Dar zurück zu kehren, außer Ulli und ich. Wir blieben einen Tag in Mbamba Bay, was für mich die beste Entscheidung war. War doch Mbamba Bay das tatsächliche Highlight meines Urlaubs. Ulli und ich sind zusammen mit ein paar Kindern auf einen Hügel am Rande der Bucht gelaufen und haben von dort einen atemberaubenden Blick auf Mbamba Bay und weitere kleine Buchten gehabt. Seht auf den Bildern einfach selbst:

Blick auf Mbamba Bay
weitere Buchten bei Mbamba Bay
 Häuser aus Lehm in Mbamba Bay


Leider war dies unser letzter richtiger Stop auf der Reise und am nächsten Tag ging es über Songea zurück nach Dar. Auf der Straße durch den Mikumi Nationalpark konnten wir noch eine kleine Safari für umme machen und haben Zebras, Giraffen, Büffel und eine Elefantenherde gesehen. In Dar wurden wir schließlich herzlich von unserer Gastfamilie willkommen geheißen.

Für mich war diese Reise sehr wichtig. Endlich habe ich etwas Anderes von Tansania gesehen, als nur Dar es Salaam. Bisher kannte ich nur das etwas hecktische, oft sehr chaotische und laute Dar (Dar ist toll, kann aber auch sehr anstrengend sein ;) ). Da war das „ländliche Tansania“ schon etwas ganz Anderes. Nicht nur, dass die Ruhe sehr angenehm war, hatte ich auch das Gefühl, dass alles etwas langsamer und dadurch vielleicht auch geordneter zuging. Allerdings haben wir uns oft über die „weiten Wege“ bis zur nächsten Duka beschwert, da geht es in Dar meist schneller etwas zu Essen oder Trinken zubekommen. In Dar dauert es kam eine Minute bis man aufgegabelt wird, da mussten wir auf dem Land meist länger warten.
Die Landschaft von Tansania ist so unterschiedlich und reicht von endlosen Ananasfeldern, staubtrockene Steinfelsen über saftig grüne Berge bis hin zu wundervollen Seen. Und obwohl ich trotzdem nur einen kleinen Teil von Tansania gesehen habe, habe ich nun das Gefühl mir ein besseres Bild des Landes machen zu können. 
Erschreckend war hier auch die Armut auf dem Land. Gerade bei Iringa gibt es unzählige halb zerfallene Lehmhäuser und die AIDS-Rate ist sehr hoch. Oft müssen die Menschen erst zum nächsten Brunnen laufen, um dort Wasser zu holen. Allerdings gibt es natürlich nicht nur arme Menschen auf dem Land und in dem kleinen Dorf haben wir ebenfalls in einem gutgebauten Steinhaus geschlafen. Ich kann euch also getrost sagen, dass nicht alle Tansanier bzw. wie viel zu oft pauschaul gesagt alle Afrikaner in Lehm- bzw. Strohhütten schlafen.

Ansonsten muss ich euch leider sagen, dass mein Handy abhanden gekommen ist. Wer also meine neue Nummer noch nicht hat und gern haben möchte, kann mir einfach kurz auf FB, via Mail etc. schreiben. :)

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